Institut für Humanistische und Systemische Therapie, ifhst(at)web.de, Tel. 030 - 434 74 98, 030 - 224 797 19
Traumaheilung mit SSP
Unser Nervensystem schätzt mithilfe der Sinneswahrnehmung unablässig ein, ob eine Situation oder ein Kontakt sicher oder gefährlich, angenehm oder unangenehm ist. Wird ein Kontakt als sicher gedeutet, kann freundliche zwischenmenschliche Interaktion stattfinden. Ein aggressiv oder erstarrt gedeuteter Gesichtsausdruck, eine unfreundlicher Tonfall oder eine monotone Stimme, kann Defensivreaktionen wie Kampf (z. B. verbaler Angriff), Flucht (z. B. Rückzug, Kontaktvermeidung) oder körperliche, emotionale und gedankliche Erstarrung hervorrufen. Ist unsere kindliche Kontaktentwicklung gestört z. B. durch ängstliche, angstmachende, distanzierte oder depressive Bezugspersonen, kann das Nervensystem dauerhaft in „Habachtstellung“ bleiben. Situationen, Sätze, Verhaltensweisen anderer werden schnell als bedrohlich gedeutet. Andererseits werden wirkliche Gefahren manchmal unterschätzt oder nicht gesehen. Dies ist öfter auch verbunden mit einer körperlichen Hyper- oder Hyposensitivität.
Safe and Sound Protocol (SSP) Das SSP ist eine traumatherapeutische Methode, die ausschließlich mit Musik im Frequenzspektrum der menschlichen Stimme arbeitet. Die Musik wird an fünf aufeinanderfolgenden Tagen für je eine Stunde gehört. Die Methode basiert auf der Polyvagal-Theorie von Prof. Dr. Stephen Porges. SSP wirkt über die Mittelohrmuskeln beruhigend und regulierend auf das autonome Nervensystem, fördert Zustände von Sicherheit und Möglichkeiten von heilsamen Veränderung im Nervensystem. Die Forschungen von Steven Porges zeigten in den letzten 20 Jahren erstaunliche Ergebnisse bei Trauma, Autismus und Down-Syndrom. SSP ist eine passive Methode, die eine effektive physisch-neuronale, emotional stabilieserende Grundlage für aktive Therapieformen bildet, die dann besser oder überhaupt erst wirken können. Ein entspanntes Nervensystem ist notwendig für Gesundheit, Wachstum, Regeneration und sich erweiternde Resilienz.
Anwendung Die Anwendung erfolgt an 5 aufeinander folgenden Tagen. Die erste Sitzung dauert 1,5 bis 2 Stunden und umfasst ein Vorgespräch mit Abklärung der Symptome und Erläuterung des Verfahrens, 60 Minuten Musikhören und ein Nachgespräch über das, was während des Höhrens und danach aufgetaucht ist. Die 4 weiteren Sitzungen dauern 90 Minuten und umfassen ein kurzes Vorgespräch über das, was zwischen den Sitzungen aufgetaucht ist, und ein Nachgespräch über das, was jeweils während des Musikhörens und unmittelbar danach passiert bzw. gefühlt wird. SSP soll dann mindestens 6 Monate lang nicht wieder angewendet werden.
Erfahrungen der Anwender*innen
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